Als einzigartiges zweisprachiges Lyrikmagazin und poetische Übersetzungswerkstatt initiiert der Trimaran auch in der fünften Ausgabe einen grenzüberschreitenden literarischen Dialog und einen Begegnungsraum. Wieder werden neue Stimmen, Erstübersetzungen, Essays und Reflexionen präsentiert und bemerkenswerte Einblicke in die Poesieszenen Flanderns, der Niederlande und Deutschlands geboten.
Mittlerweile haben schon 20 Autor*innen an der Trimaran-Übersetzungswerkstatt teilgenommen. Aus diesem Anlass wirft der Übersetzer und Literaturwissenschaftler Ton Naaijkens u. a. einen Blick auf die Vielfalt der Übersetzungspraktiken im Trimaran, und der Übersetzer Shane Anderson beobachtet, wie die vier (apokalyptischen) Reiter*innen der Lyrikübersetzung die »Quixotische Unternehmung« des Poesieübersetzens lenken. Ausgehend von den wechselseitigen Übersetzungen ihrer Gedichte tauschen sich der niederländisch- marokkanische Autor Mustafa Stitou und der deutsche Lyriker Dominik Dombrowski in zwei sehr persönlichen Briefessays über Inspiration aus, während die Dichterinnen Lies Van Gasse (aus Belgien) und Simone Scharbert (aus Deutschland) die Grenzen der Sprache(n) verlassen und sich grafische Botschaften senden. Und im »Klassiker-Dossier« zu entdeckender Dichter*innen stößt Lies Van Gasse auf die flämische Dichterin Alice Nahon (1896–1933), entdecken Dominik Dombrowski und Mustafa Stitou ihre gemeinsame Verehrung für Menno Wigman (1966–2018) und überträgt die Amsterdamer Dichterin und Übersetzerin Annelie David im Rahmen einer Kooperation mit der Burg Hülshoff – Center for Literature Texte von Annette von Droste-Hülshoff ins Niederländische, was zum Nachdenken darüber führt, wie Übersetzungen Raum und Zeit überbrücken können.